Schadschwellenorientiertes Varroamanagement

Zur zweiten virtuellen Monatsversammlung des Imkervereins konnte Vorstand Helmut Graspointner neben 30 interessierten Imkern auch Frau Renate Feuchtmeyer, die Staatliche Fachberaterin für Bienenzucht aus Amberg, ganz herzlich an ihren PCs, Laptops oder Tabletts begrüßen.

Thema des Abends waren die beiden Vorträge „Schadschwellenorientiertes Varroamanagement“ und „Varroa-App“.

Beim ersten Vortrag, durchgeführt von Erwin Zach, ging es darum, den Imkern ein neues Varroa-Konzept vorzustellen, basierend auf den Schadschwellen, die während des Bienenjahres innerhalb von verschiedenen Zeitfenstern von den Imkern bei ihren Völkern festgestellt wurden. So unterscheiden wir nach der jetzt langsam zu Ende gehenden Phase der Winterruhe, die Trachtzeit, den Beginn der Sommerpflege, das Ende der Sommerpflege, die Reinvasionsphase und den Zeitraum der Restentmilbung. Jeder dieser Zeiträume hat für unsere Bienen eine andere Bedeutung und muss hinsichtlich der Varroabelastung auch unterschiedlich bewertet werden.

Als Diagnosemethoden, um die jeweilige Belastung der Bienenvölker feststellen zu können, wurden den Teilnehmern die Gemülldiagnose und die Puderzuckermethode ausführlich erklärt und die Beurteilung der jeweiligen Schadschwelle an Hand eines Ampelsystems erläutert. So bedeutet ein Varroabefall, der der Ampelstufe „rot“ zuzuordnen ist, eine akute Gefahr für das Bienenvolk, die sofortige Maßnahmen erfordert. In Ampelstufe „gelb“ ist ein erhöhter Varrroabefall zu diagnostizieren, dem zügige Gegenmaßnahmen folgen sollen, während Ampelstufe „grün“ keine Gefahr darstellt und das kontrollierte Volk nur weiterhin regelmäßig beobachtet werden soll.

Da zu diesem Varroa-Konzept vom Bieneninstitut LWG in Veitshöchheim auch ein darauf genau abgestimmter Flyer herausgegeben wurde, haben die Imker eine ganz hervorragende Handhabe zur Verfügung, wie sie während des gesamten Bienenjahres je nach Zeitfenster und festgestellter Schadschwelle erfolgreich gegen die Varroamilbe vorgehen können.

Ebenso ideal abgestimmt auf das Varroa-Konzept ist die von Frau Feuchtmeyer im zweiten Vortrag vorgestellte Varroa-App. Neben der Möglichkeit, sowohl auf dem Handy als auch auf dem PC seine Bienenvölker bezüglich des Standortes, umfangreicher Stockkarte und übersichtlicher Schadschwelle zu erfassen, bekommt der Imker mit dieser kostenlosen App viele wichtige Informationen auf sein Handy geliefert.

Was kann die App?

– Unterstützung bei der schadschwellenorientierten Varroadiagnose

– Überprüfung des Varroadrucks in der Umgebung

– Abrufen einer standortbezogenen Behandlungsempfehlung

– Anzeige der nächstgelegenen Trachtwaage

– Abrufen des standortbezogenen Varroawetters usw.

Ganz wichtig dabei wäre natürlich die Bereitschaft vieler Imker, zur Verwendung dieser App, damit ein möglichst aussagekräftiges Bild von der Varroasituation des Umfeldes entstehen kann.

Die beiden Referate wurden von den anwesenden Imkern des Meetings mit großem Interesse verfolgt und einige Imker äußerten in ihrem Feedback am folgenden Tag, dass sie sich ganz spontan die Varroa-App heruntergeladen haben und ihre Völker damit erfassen wollen.

Vorstand Helmut Graspointner bedankte sich bei den beiden Referenten und so konnte auch die zweite virtuelle Monatsversammlung des Imkervereins Dietfurt mit einem recht positiven Resümee beendet werden.

In der nächsten Monatsversammlung April ist ein Vortrag mit dem Thema „Biotechnische Möglichkeiten der Varroabekämpfung“ vorgesehen.