Imker erwarten sehnsüchtig besseres Wetter
- Mai Monatsversammlung –
Dietfurt: – Sehnsüchtig warten nicht nur die Imker in den nächsten Tagen auf schöneres, vor allem etwas wärmeres, Wetter. Die vergangenen zwei Wochen mit Kälte und Wind haben allen Insekten, so auch den Bienen, doch sehr zugesetzt und in der Entwicklung erheblich zurückgeworfen. Wie Imkervorstand Helmut Graspointner bei seiner Begrüßung betonte, gab es sogar Futternot in manchen Völkern, da ein Ausflug zu den schön blühenden Sträuchern und Bäumen für die fleißigen Sammler nicht möglich war. Zuversichtlich zeigte sich der Vorstand, da auch die Vegetation um mindestens zwei Wochen zu den Vorjahren später sein Erwachen zeige. Dennoch sei es notwendig, jetzt schon darauf zu achten, starke Völker zu erhalten und nicht in den nächsten Wochen zum Schwärmen zu verleiten. 29 Imkerfreunde lauschten an ihren heimischen PCs dem Vortrag und der Diskussion.
Für das nun schon vierte virtuelle Meeting des Imkereivereins Dietfurt hatte wieder Imkerfreund Erwin Zach umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Für seinen Vortrag hatte er das Thema „Die Schwarmkontrolle“ in den Mittelpunkt gestellt. Der Referent erläuterte gerade für Jungimker, wie bei einem Bienenvolk die Schwarmfreudigkeit rechtzeitig zu erkennen sei. Eine Durchsicht der Völker ist immer wichtig um die sogenannten „Weiselzellen“, junge wachsende Königinnen, zu erkennen und sie auszubrechen. Jedoch sagt auch ein erfahrener Blick am Flugloch viel über das Verhalten der Bienen aus. Erwin Zach erklärte die verschiedenen Methoden, um das Volk zusammen zu halten und damit eine gute Honigernte zu erreichen. Dazu hatte er ein altes Sprichwort parat: „Ein Schwarm im Mai bringt ein Fuder Heu, kein Schwarm bringt aber zwei.“ Wenn die Nektarsammler fleißig am Flugloch ein- und ausfliegen, ist keine Gefahr gegeben, denn sie tragen unaufhaltsam die gesammelte süße „Speise“ in die Waben. Wenn sie jedoch am Flugloch hin und her eilen und in Richtung Ausflug „sterzeln“, dann steht das Schwärmen unmittelbar bevor.
Jeder gesichtete Schwarm sollte einem Imker gemeldet werden, denn ein nicht eingefangener Schwarm hat in einem Baumstamm oder sonst einem Verlies kaum eine Überlebenschance. Die Imker haben hier auch eine Verantwortung als „Tierhalter“, sich um die Schwärme zu kümmern. Um eben das Ausschwärmen zu verhindern ist es notwendig, die Wabenbautätigkeit anzuregen, keine Raumnot aufkommen zu lassen, den alten Wabenbau zu beseitigen und den Standort nicht in der prallen Sonne zu haben. Außerdem hat die Witterung immer einen großen Einfluss auf das Wohlergehen der Bienenvölker.
Der Mai ist auch die Zeit, für Nachzucht und Völkererneuerung zu sorgen, dazu bietet der Verein auch wieder Termine für die Königinnenzucht an. Ein umfangreicher Erfahrungsaustausch schloss sich der sehr gut aufbereiteten Information von Erwin Zach an.
Vorsitzender Helmut Graspointner dankte dem Referenten und stellte abschließend fest: „In den nächsten Tagen stehen sowohl die Obstbäume als auch die Rapsfelder in voller Blüte. Das erfreut nicht nur die Bienen, sondern auch alle, die das Erwachen des Frühjahrs so sehnsüchtig erwarten.“
Bild: Ein starker Bienenschwarm hat sich an einem Baum gesammelt und wartet auf die Abholung eines Imkers.
Franz Stephan (rfs 7337)