Biotechnische Verfahren gegen die Varroamilbe

April Monatsversammlung 

Dietfurt: – Recht gut eingeführt haben sich die virtuellen Meetings des Imkereivereins Dietfurt. So beteiligten sich bei der April „Monatsversammlung“  26 Imker vor ihren häuslichen Bildschirmen. Bei einem Vortrag von Erwin Zach ging es vor allem darum, Arbeitsmethoden um zu setzen, die es ermöglichen, möglichst auf Tierarzneimittel, wie Ameisensäuere oder Milchsäuere, zu verzichten. So stellte Imkerfreund Zach seinen Vortrag unter das Thema: „Biotechnische Varroabehandlungen.“

Vorstand Helmut Graspointner informierte zunächst über einen durchwegs guten Zustand der Bienenvölker. Jedoch seien die Bienen zum jetzigen Zeitpunkt, wegen der kalten Witterung, nicht ganz auf dem Entwicklungsstand des Vorjahres. Nachdem die Vegetation auch noch nicht so weit sei, dürfte dieser Rückstand aufholbar sein, meinte der Vorsitzende.

Zunächst stellte Erwin Zach klar, dass sich der Imkerverein als Umweltverband verstehe und es damit selbstverständlich sei, so weit wie möglich biologisch zu arbeiten. Nachdem die Imker in den vergangenen Jahrzehnten die Milbe mit Tierarzneimittel in Schach halten konnten, gehe es jetzt darum, Möglichkeiten und Methoden anzuwenden, die möglichst biotechnische Behandlung erfolgreich machen. Der Referent stellte dazu einige Möglichkeiten vor, die alle auf einer künstlichen Brutpause in verschiedenen Zeiten, vor allem nach der Honigernte, beruhen. Dies wären die Methode der Totalen Brutentnahme, das Bannwabenverfahren und das Käfigen der Königin. Die Milbe vermehrt sich nur in der verdeckelten Bienenbrut und da speziell in der Drohnenbrut. Wenn diese gezielt entnommen wird, kann die Vermehrung der Varroamilbe stark zurückgedrängt werden.

So hat Erwin Zach im vergangenen Jahr die vom Landesverband der Imker Bayerns empfohlenen verschiedene Verfahrensweisen an seinen Völkern probiert und konnte nun seine Erfahrungen weitergeben. Nachdem der Honigeintrag in unseren Breitengraden meistens bereits Mitte Juni beendet ist, kann sofort mit der Behandlung begonnen werden. Dabei wird zum Beispiel beim Bannwabenverfahren der Zugang der Königin auf eine Wabe beschränkt, die jungen Bienen in den anderen Waben können schlüpfen und die Milben ziehen sich auf die eine Wabe mit der Königin und den neuen Larven zurück. Dieser Vorgang wird zweimal, nach jeweils 9 Tagen wiederholt und diese Fangwabe mit den Milben eingeschmolzen. Nachdem sich die Milben nur in der frischen Bienenbrut vermehren können, kann der Imker mit dieser Methode auf den Einsatz von Ameisensäuere oder anderen Mittel weitestgehend verzichten.

Ziel aller Imker ist es diese Biotechnischen Behandlungen umzusetzen und damit der störenden Milbe einen natürlichen, biologischen Kampf anzusagen.

Nachdem diese Art und Weise der Milbenbehandlung Neuland ist, gab es noch viele Fragen an den Vorstand und Referenten. Der Erfahrungsaustausch unter den Imkern wird sicher noch weiter gehen.