Monatsversammlung März

Vortrag „Auswinterung, Durchlenzung, Frühjahrsarbeiten“

sdr

In einer sehr gut besuchten Monatsversammlung konnte Vorstand Helmut Graspointner neben zahlreichen Mitgliedern auch einige Imker von Nachbarvereinen und den Referenten des Abends, Heinz Bauer, begrüßen.

Er ging zunächst auf die als nächstes anstehende Aktion des Imkervereins ein, nämlich die Erweiterung unseres Lehrbienenstandes um einen kleinen Anbau, damit Geräte und Gegenstände, die nur gelegentlich gebraucht werden, dort aufbewahrt werden können.

Schriftführer Erwin Zach informierte die Anwesenden darüber, dass auf der Vereinshomepage sowohl die Liste der Honigverkäufer aktualisiert als auch eine Adressenliste veröffentlicht werden soll, auf der sich Imker des Ortsvereins als Schwarmfänger zur Verfügung stellen und bat die dafür notwendigen, bereitgestellten Datenschutzerklärungen auszufüllen und zu unterschreiben. Außerdem soll in den nächsten Tagen eine anonyme Umfrage über die Völkerverluste der Vereinsmitglieder durchgeführt werden.

Herr Bauer ging in seinem Referat zu Beginn ebenfalls auf die ihm bisher bekannten Völkerverluste ein und nannte eine falsche/fehlende/unvollständige/unwirksame  Varroabehandlung als Hauptursache unseres Bienensterbens und weltweites Problem. Aber auch andere Faktoren wie ungeeigneter Standort, falsches oder fehlendes Winterfutter, Störungen der Winterruhe usw. führen häufig zum Absterben unserer Völker während der Wintermonate. Um sich einen Überblick über den Varroabefall jeden Volkes zu verschaffen, empfahl er daher im März die Kontrolle über die Puderzuckermethode. In diesem Zeitraum könnte man bei Bedarf noch eine Blockbehandlung in 4 x 6 Tagen mit Oxalsäure durchführen.

Im Anschluss an diese Erläuterungen erklärte er die einzelnen Schritte bei der Auswinterung von Zandervölkern und die ganzjährige Führung des Volkes nur mit einem Brutraum. Er betonte dabei ausführlich, dass der 1.Honigraum ca. Mitte April nur mit ausgebauten Waben erfolgen sollte, damit die Bienen diesen möglichst bald besiedeln und sofort mit dem Honigeintrag beginnen könnten. Der zweite und weitere Honigräume sollten jedoch nur mit Mittelwänden gegeben werden, damit die inzwischen vorhandene Bienenmasse mit dem Ausbau der Waben beschäftigt ist und es somit nicht zu einem Überfluss von untätigen Bienen im Brutraum komme. Dies würde unweigerlich einen baldigen Schwarmtrieb auslösen. Der nächste Honigraum wird jeweils aufgesetzt, wenn der bisherige zu 50% mit Honig gefüllt ist.

In diesem Zeitraum ist es auch wichtig, regelmäßig die Schwarmkontrolle durchzuführen, will man nicht einige Völker und dadurch auch viel Honigertrag durch Abschwärmen verlieren.

Bezüglich der Völkervermehrung riet er von der Bildung von Brutablegern mit dem Ziel den Varroadruck zu vermindern, ab. Er empfahl als die, vom Zeitpunkt her gesehen, beste Methode, die Bildung von Kunstschwärmen bei der Abschleuderung im Juli mit dem dann im Überfluss vorhandenen und überflüssigen Bienenmaterial aus den Honigräumen.

Im Anschluss daran erklärte er, wie schwierig es sei, dem Hauptfeind unserer Bienen, der „Varroa Destructor“ mit den herkömmlichen Behandlungsmitteln (Milchsäure, Ameisensäure, Oxalsäure und Thymolpräparate) erfolgreich und ohne Brutverluste zu Leibe zu rücken. Für ihn gibt es keine Alternative zur Totalen Brutentnahme nach der Abschleuderung. Im Anschluss daran ist es ein Leichtes, die jetzt brutlosen Völker erfolgreich gegen die Varroa zu behandeln. Außerdem kann in diesem Zusammenhang leicht die Umweiselung der Völker vorgenommen werden.

Auf sehr detaillierte und anschauliche Weise erklärte er die Durchführung der Totalen Brutentnahme, die Handhabung der Brutscheune und die Vor- und Nachteile, die sich aus dieser Methode der Varroabekämpfung für den Imker ergeben.

Zum Ende seines Vortrags ging Herr Bauer noch auf die Tätigkeiten des Abschleuderns, das Einfüttern der Völker und die Beutenvorbereitung auf die Winterzeit ein.

Als besonderes Schmankerl verriet er uns noch, wie man immer gleichmäßig gerührten cremigen Bienenhonig erhält, um den Kunden immer die gewünschte Qualität anbieten zu können.

Der Vorstand bedankte sich bei Herrn Bauer für den äußerst interessanten und gelungenen Vortrag, der bei den meisten Anwesenden noch zu interessanten Diskussionen führte.